Am 12. Februar lud das House of Energy im Rahmen der E-World in Essen zu einem Vernetzungstreffen der Energiewende-Innovationscluster verschiedener Bundesländer ein. Ziel der Veranstaltung war gemeinsam zu diskutieren, auf welche übergreifenden Trends sich alle Bundesländer vorbereiten müssen und wie ein Netzwerk der Innovationscluster die Arbeit in den jeweiligen Ländern unterstützen könnte.
Die aktuellen Initiativen der EU sowie die Entwicklungen auf Bundesebene lassen erwarten, dass im kommenden Jahrzehnt Energiewende und Dekarbonisierung eine neue Dynamik entfalten. In diesen Themengebieten sind in den jeweiligen Bundesländern Innovationscluster aktiv. Sie bündeln Initiativen für die Energiewende, fördern Innovationen und vernetzen Akteure.
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Nach der Begrüßung durch den einladenden Veranstalter und Moderator House of Energy e.V. (Dirk Filzek und Prof. Dr. Peter Birkner) ging Silke Stahl (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, BMWi) auf Entwicklungen im Bund ein, die sämtliche Innovationscluster betreffen. Sie erläuterte die Bedeutung des Förderprogramms SINTEG (Schaufenster Intelligente Energie) für die Energiewende. In fünf Modellregionen wurde eine „digitale Agenda für die Energiewende“ entwickelt. Über 300 Projektpartner erarbeiteten Musterlösungen zu der Frage, wie die Energiewende gelingen und wie ganz Deutschland umweltverträglich, sicher und wirtschaftlich mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien versorgt werden kann. |
Dabei umspannt die Projektarbeit diverse Aspekte wie Digitalisierung, Flexibilität von Stromerzeugung und -nachfrage, digitale Geschäftsmodelle, Fortentwicklung des Reallabor-Ansatzes, Weiterentwicklung des Rechtsrahmens, Erprobung in der Praxis, Vernetzung mit anderen Regionen Europas.
„Wir müssen auf jeden Fall ergebnisorientiert arbeiten. Mit den in SINTEG entwickelten Lösungsvorschlägen können wir Anstöße für eine stärkere Digitalisierung der Energiewende, aber auch für notwendige Änderungen im politischen Rahmen geben. Und wir müssen mehr über unsere Arbeit aufklären und die vielen guten und erklärbaren Beispiele für erfolgreiche Projektarbeit formulieren, um mehr Verständnis für die Energiewende bei allen Akteuren und auch bei den Bürgern zu erlangen“, so Frau Stahl. Einen Eindruck von den SINTEG-Schaufenstern konnte man übrigens auf dem Messestand des BMWi auf der E-World gewinnen.
Da die Projektlaufzeit auf nur vier Jahre angelegt ist, betonte Frau Stahl wie wichtig es sei, die gewonnene Expertise zu bewahren und die hervorragende Vernetzung der qualifizierten Fachkräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft über das Projektende hinaus zu fördern. Hierfür werden Ideen gesucht.
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Im zweiten Impulsvortrag ging Dr. Wolfgang Rolshofen (Projektträger Jülich) auf die anstehenden Themen bei den Stromnetzen ein und gab wertvolle Einblicke in die aktuelle Förderlandschaft für Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Ebenso ging er auf die Frage ein, wie der Dialog zwischen Bund und Ländern zur Energieforschung geführt werden kann. |
Der Workshop im zweiten Teil diente dem interaktiven Dialog zwischen den Energiewende-Innovationsclustern zu diesen drei Leitfragen:
- Auf welche bundesweiten bzw. EU-weiten Trends müssen sich alle Länder vorbereiten?
- Kann ein Länderforum die Innovationscluster bei ihrer Arbeit in den Ländern unterstützen? Wenn ja, wie kann die Unterstützung aussehen?
- Welche Themen sollen miteinander aufgegriffen werden?
Die Zeit verging wie im Fluge und alle schlugen vor, sich mindestens einmal im Jahr treffen und austauschen zu wollen. Die Ideen und Vorschläge werden im Nachgang durch House of Energy ausgewertet und an die Teilnehmer verschickt. Daraus soll ein Schwerpunktthema für das nächste Treffen resultieren.
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Zum Abschluss der Veranstaltung fasste Prof. Dr. Peter Birkner, House of Energy e.V., zusammen: „Ich freue mich über die in der Runde spürbare Begeisterung an der Mit- und Zusammenarbeit. Alles spricht für Zusammenarbeit: mindestens in Deutschland, besser noch EU-weit. Die Energiewende ist nur ganzheitlich und über Landesgrenzen hinweg konzipier- und umsetzbar.“ |
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: Diese Treffen sind wichtig, wir können voreinander profitieren.
Bilder: © E-world energy & water GmbH / Foto: Rainer Schimm