15. HEV-Symposium am 21/22. Februar in Braunschweig
Am 21/22. Februar 2018 fand in Braunschweig das 15. Symposium HEV Hybrid- und Elektrofahrzeuge statt. Hier diskutierten Wissenschaftler, Hersteller und Anwender die neuesten Lösungen im Bereich Hybrid-, Plug-In- sowie Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle und Batterie.
Hybride und reine Elektrofahrzeuge sind in der langfristigen Strategie der Automobilhersteller und Zulieferer heute fest verankert. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu elektrifizierten PKW- und Nutzfahrzeugantrieben wurden in den letzten Jahren deutlich intensiviert. Daher stehen Komponenten und Fahrzeuge heute vielfach bereit für die Serienproduktion. Dem Antriebsstrangmanagement und der effizienten, kostengünstigen Gestaltung aller erforderlichen Komponenten kommt somit eine große Bedeutung zu. Der Batterietechnologie als der nach wie vor größten Herausforderung für elektrifizierte Antriebe wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Diese aktuellen Entwicklungen spiegeln sich in den sechs Themenblöcken des Symposiums wider: Treiber und Rahmenbedingungen (z.B. Leichtelektromobile in China, Elektrofahrzeuge mit großer Reichweite), Nachhaltigkeit (z.B. CO2-Bewertung verschiedener Antriebsarten), Brennstoffzellentechnologie, Batterietechnologie, Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen sowie Antriebskonzepte und Komponenten.
Um Deutschland als einen führenden Standort für elektrische Antriebe zu stärken, sind technische und wirtschaftliche Weichenstellungen notwendig. Regenerative Energien können fossile Brennstoffe ersetzen und sind deshalb die interessanteste Energieform für ein nachhaltiges Konzept der Elektromobilität. Deshalb konzentrieren sich politische Maßnahmen neben der Entwicklung neuer Batteriesysteme und auf den Ausbau einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur.
Diesem Themenkomplex widmete sich zum Abschluss des ersten Konferenztages eine mit Vertretern aus der Energiewirtschaft und Forschung hochrangig besetzte Podiumsdiskussion mit der Frage: „Wie und wo kommt der Strom aus dem Netz in das Fahrzeug?“ Moderiert von Roland Matthé, Manager für Elektrifizierungsarchitektur der Opel Automobile GmbH diskutierten Dr. Ingo Luge, CEO von E.ON Deutschland, Dr. Ralf Stöckel, Referent Neue Energien/Nachhaltige Entwicklung bei Total Deutschland, Jürgen Hüller, Geschäftsführer der LSW Energie sowie Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer des House of Energy e.V. über Details und Rahmenbedingungen einer zukünftigen Ladeinfrastruktur.
Die Diskussionsthemen reichten von der Frage „Wo werden Elektrofahrzeuge in Zukunft geladen?“ über die Bedeutung verschiedener Ladeverfahren und ihrer Kostenentwicklung bis hin zum Zeitpunkt und der Art der Ladung aus Sicht der Energieversorger und Netzbetreiber. Weiterhin wurden Aspekte zukünftiger Abrechnungssysteme behandelt, Themen wie Preisentwicklung und Tarifgestaltung angesprochen, aber auch die Bereiche Datensicherheit und Transparenz erörtert. Auch wie das Laden von Elektrofahrzeugen zu einem einträglichen Geschäftsmodell werden kann und wer die maßgeblichen Akteure und Investoren sein werden, wurde diskutiert. Schließlich wurde der Bogen gespannt zur Kapazität des Ladenetzes bei steigenden Marktanteilen der Elektrofahrzeuge und den Möglichkeiten der Steuerung, der Priorisierung der Ladevorgänge und einer temporären Rückspeisung ins Netz.
Zusammenfassend konnte festgehalten werden, dass Elektromobilität - wie viele andere Bereiche der Energiewende – politisch eine sehr komplexe Managementaufgabe darstellt und technisch mehr eine Leistungs- als eine Energiewende darstellt.